Schulung: Gebärden bauen Brücke für den Spracherwerb

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Üblicherweise werde Kindergartenkinder hauptsächlich lautsprachlich in ihrer Sprachentwicklung gefördert: Es wird gesungen, gereimt, gespielt, gelauscht u.v.m.

Nun hat das Team um Leiterin Heike Merker das bestehende Kommunikationsrepertoire erweitert und optimiert: Zur Lautsprache werden gleichzeitig besonders wichtige Wörter – sogenannte Schlüsselwörter – gebärdet. Dabei sind diese Gebärden hoch anschaulich, so dass ein gesprochenes Wort „sichtbar“ wird – eine Assoziation wird geschaffen, so dass ein leichteres Sprachverstehen ermöglich wird.

Vor allem Kinder, die erschwert in die Lautsprache kommen, profitieren von einer unterstützten Kommunikation durch Gebärden, denn „ Gesprochene Sprache ist wie Schall und Rauch“, so die Referentin Tanja Filthaut, „die Gebärde strukturiert und macht das Wort präsenter, deutlicher, fassbarer. Ein Sprachlernen mit allen Sinne wird ermöglicht.“ Das Wort ist somit nicht nur hörbar, sonder auch sicht- und fühlbar. Beim Erlernen der Gebärden wird das motorische Gedächtnis aktiv und kann Hör- und Sehwahrnehmung entlasten.
Dabei sind sprachunterstützende Gebärden leicht motorisch umsetzbar, so dass sie auch von sehr kleinen Kindern oder von Kinder mit Handicaps erworben werden können. Als integrative Einrichtung wird mit dieser Fortbildung versucht, die Partizipationsmöglichkeiten zu erweitern: Ziel ist eine aktive Teilhabe aller Kinder im kommunikativen Kontext.
Die Teilnehmer haben im Rahmen der Fortbildung rund 100 Begriffe erlernt, die als erstes Kernvokabular, ab sofort Einzug in Halingen halten.

Sprachunterstützende Gebärden sind aus der Deutschen Gebärdensammlung abgeleitet und bilden ein Kernvokabular von 210 Begriffen, das die Logopädin Henrike Lange aus Münster zusammengestellt hat, um Eltern, Therapeuten und Pädagogen und die ihnen anvertrauten Kinder in ihrer Kommunikation zu unterstützen.

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