„Die spielen ja nur“ - Über die Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung und die Rolle der Erwachsenen im Spiel
Am 23.3.2019 waren wir zu Gast bei unserer Partnerpraxis Claudia Sommer & Ulrike Oehm in Duisburg. Die Referentin Frau Rau-Berthold, Dozentin an der Hochschule Niederrhein, hat in ihrem Seminar den Fokus auf die Rolle des Erwachsenen für das kindliche Spiel gelegt:
- Wie spielen Erwachsenen mit Kindern?
- Sollen Erwachsene mit Kindern spielen und wenn ja, wie macht es beiden Seiten Spaß?
- Wie bewerten Erwachsene das Spielen?
- Was brauchen Erwachsene, damit sie mit Kindern spielen können?
- Welche Besonderheiten hat das therapeutische Spiel?
Das Resümee:
- Das kindliche Spiel ist grundsätzlich zweckfrei - aber nicht zwecklos, denn es bietet dem Kind immer und überall Entwicklungschancen.
- Eltern sind in der Lage, lustvoll und „zweckfrei“ mit ihren Kindern zu spielen und können intuitiv ihr Spielverhalten an das Entwicklungsalter der Kinder anpassen.
- Das Spiel wird in unserer Gesellschaft immer noch nicht in seiner Bedeutung und Wichtigkeit für die kindliche Entwicklung verstanden. Hier ist Elternberatung richtig und wichtig.
- Manchmal fühlen sich Eltern im freien kindlichen Spiel „unbehaglich“ (Rollenspiel). Auch hier kann die Elternberatung und -begleitung neue Möglichkeiten mit den Eltern finden.
- Kinder und Erwachsene brauchen Platz, Zeit und Muße (auch Langeweile), um zu spielen und sie brauchen andere Menschen.
- Das therapeutische Spiel bewegt sich im Spannungsfeld zwischen „zweckfrei“ und „zielgerichtet“ und muss sich immer an den Bedürfnissen des Kindes messen! Reflexion ist hier unabdingbar.
Welche besondere Bedeutung das Spiel für uns Menschen hat, zeigte sich unmissverständlich, wenn die Seminarteilnehmer in alten Spielerinnerungen schwelgten: Wenn über alte Freunde, über Teddy & Baby, über lange Sommer auf Wiesen mit Bewegungsspielen und dreckigen Klamotten erzählt wurde, dann zeigte sich immer ein Lächeln auf den Lippen :-) Der Mensch ist ein spielendes Wesen!
