Inhouse-Fortbildung: Elastische Tapes in der Sprachtherapie
Wie die „bunten Pflaster“ auch Patienten mit Stimm-, Schluck- und Sprechstörungen sinnvoll unterstützen können.
Die Expertin Anne Tenhagen von der Universität Aachen war zu Gast in der Praxis für Sprachtherapie Tanja Filthaut und schulte interne und externe Therapeuten im fachgerechten Anlegen „Elastischer Tapes“ in der sprachtherapeutischen Behandlung.
Längst gehören Tape-Pflaster zum alltäglichen Straßenbild. Sie leuchten auf Muskeln und Gelenken von Armen, Beinen und Schultern und werden zum Beispiele im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung eingesetzt.
Die Referentin Anne Tenhagen hat sich nun im Rahmen ihrer Ausbildung und wissenschaftlichen Arbeit mit den Einsatzmöglichkeiten des Tapings in der Logopädie auseinandergesetzt.
Die Tapingmethode wurde in den 1980er Jahren durch den japanischen Arzt Kenzo Kase unter dem Namen „Kinesio Taping®“ bekannt. Der Name leitet sich vom griechischen Wort „kinesis“ ab, das Bewegung bedeutet. Die Tapes folgen dem Verlauf eines Muskels oder Nerven, unabhängig an welcher Stelle des Körpers und schränken die Bewegungsfreiheit des Patienten nicht ein. Bewegung ist im Gegenteil sogar Voraussetzung für eine optimale Wirkung des Tapes.
Ausgehend von dieser Idee soll durch das Tape ein Muskel gestärkt, entlastet oder geführt werden, um so zu einer „gesunden Balance“ zu gelangen. Dieses muskuläre Gleichgewicht ist schließlich die Voraussetzung für eine Schmerzreduktion aber auch zur Anbahnung physiologischer Mundfunktionen wie korrektes Schlucken, ein konsequenter Mundschluss und eine gesunde Atmung. Auch in der Behandlung von Sprechfehlern wie z.B. Lispeln kann das Anlegen von Tapes sinnvoll und unterstützend sein.
Damit dienen die Tapes gleichermaßen in der Kindertherapie als auch in der Behandlung erwachsener Patienten mit neurologischen Erkrankungen.
Die Seminarteilnehmer konnten sich sowohl theoretisch als auch praktisch in der Umsetzung der Tapingmethode im sprachtherapeutischen Alltag üben, so dass ihnen nun ein weiterer Behandlungsbaustein zur Verfügung steht.