Kompaktseminar: Fluency Shaping als Therapieansatz in der Stottertherapie nach Holger Prüß
Am Karnevals-Wochenende hat unsere Lilly Okulla an dem Kompaktseminar Fluency Shaping als Therapieansatz in der Stottertherapie nach Holger Prüß teilgenommen: Zwei Tage, die es in sich hatten. Holger Prüß ist nicht nur eine Koryphäe auf seinem Gebiet, sondern auch selbst vom Stottern betroffen und somit Profi in eigener Sache. Er arbeitet seit vielen Jahren in der Rheinischen Landesklinik und hat dort die „Bonner Stottertherapie“ etabliert.
Die Fluency Shaping Methode ist neben der Stottermodifikation einer der beiden Therapieansätze der Bonner Stottertherapie. Sie wird überwiegend bei Menschen, die schwer vom Stottern betroffen sind, verwendet. Es geht also um Patienten, die in ihrem Alltag viele Stotterereignisse hintereinander erleben.
Es ist eine Technik, die das Sprechen als Ganzes verändert und nicht nur einzelne Worte. Dies ermöglicht es dem Anwender, vollständige Gespräche ohne Stotterereignisse zu führen.
Zu den grundlegenden Elementen dieser Methodik gehören: das strukturierte Sprechen, der weiche Stimmeinsatz, das prolongierte Sprechen, der Stimmfluss, sowie der leichte Artikulationskontakt. Diese Elemente werden innerhalb von vier Stufen erlernt. Bevor diese Stufen erarbeitet werden, wird an der Angstbewältigung und Desensibilisierung gearbeitet.
Das Plenum durfte selbst diese Techniken erlernen und in Praxisphasen selbst verwenden. Durch Interviewvideos von Betroffenen erfuhren die TN wie die Patienten das Erlernen und Anwenden der Methode empfunden haben. Sie durften Holger Prüß dabei zusehen, wie er einen Patienten vor Ort in der Fluency Shaping Methode angeleitet hat. Außerdem hat das Plenum erfahren, wie mit Betroffenen nach einem Rückfall umgegangen werden soll, denn die Rückfallquote ist sehr hoch.
Wir danken unserer Partner-Praxis für Logopädie Claudia Sommer & und Ulrike Oehm aus Duisburg u. Dinslaken für die Teilnahmemöglichkeit ❤️